Moiré-Muster
Moiré-Muster entstehen, wenn zwei regelmässige Muster gegeneinander verschoben werden. Was bei unserem Exponat "Moiré" in gross zu sehen ist, kannst du in verschiedenen kleinen Versionen ausprobieren: Mit zwei Kämmen, Fliegengitter oder bedruckter Folie.

Werkzeuge und Materialien
Zwei identische Taschenkämme oder ein Taschenkamm und ein Spiegel
oder:
Zwei Stücke Fliegengitter
oder:
- Transparente Folie mit aufgedrucktem Muster (siehe Dokument-Verknüpfungen)

Was tun und beobachten?
Version 1: Kämme
Halte zwei identische Kämme so, dass einer direkt vor dem anderen liegt und sie etwa einen Fingerbreit voneinander entfernt sind. Schau mit etwas Abstand durch die Zähne hindurch und achte auf die Hell-Dunkel-Muster, die entstehen – das ist ein Moiré-Muster.
Schiebe die Kämme hin und her oder drehe einen der Kämme und beobachte, wie sich das Moiré-Muster bewegt.
Wenn du nur einen Kamm hast, halte ihn mit ausgestreckten Armen etwa 2,5 cm von einem Spiegel entfernt. Schau durch den Kamm auf das Spiegelbild. Beobachte, wie sich das Moiré-Muster verändert, wenn du den Kamm zur Seite bewegst oder ein Ende langsam vom Spiegel wegbewegst.
Version 2: Fliegengitter
Lege die beiden Fliegengitter-Stücke aufeinander. Beobachte die Moiré-Muster, wenn du ein Gitter bewegst. Du kannst auch interessante Muster erzeugen, indem du eins der Gitter etwas durchbiegst.
Version 3: Folie
Schneide die Folie in der Mitte auseinander, sodass du zwei Muster-Folien erhältst.
Halte die Folien in Richtung einer Lichtquelle und schau durch sie hindurch, während du sie auseinander- und zusammenschiebst.
Zeichne am Computer eigene Muster aus Linien, Kreisen oder Punkten und drucke sie auf Folien. Welche Muster ergeben den spektakulärsten Moiré-Effekt?
Was passiert da?
Wenn zwei identische, sich wiederholende Muster aus Linien, Kreisen oder Punkten leicht verschoben übereinandergelegt werden, entstehen Hell-Dunkel-Muster, die als Moiré-Muster bezeichnet werden. Dieses Muster ist nicht in den eigentlichen Mustern vorhanden, sondern entsteht in deinem Auge durch die Überlagerung. An Stellen, wo die schwarzen Linien des vorderen Musters die hellen Bereiche des hinteren Musters verdecken, entsteht ein dunkler Bereich. Wo die schwarzen Linien beider Muster übereinstimmen, zeigen sich helle Bereiche. Das Zusammenspiel von dunklen und hellen Regionen bildet das Moiré-Muster.
Moiré-Muster verstärken die Unterschiede zwischen zwei ähnlichen Mustern. Wenn die Muster exakt übereinanderliegen, entsteht kein Moiré-Muster. Schon die kleinste Verschiebung erzeugt jedoch ein großes, leicht sichtbares Moiré-Muster. Je größer die Verschiebung, desto feiner und dichter werden die Linien im Moiré-Muster.