Plattenspieler selbstgemacht
Werkzeuge und Materialien
- Ein spitzer Bleistift, mindestens 15 cm lang
- Eine lange, gerade, dünne Nadel – je dünner, desto besser
- Ein Blatt Papier
- Eine Schallplatte in relativ gutem Zustand ohne zu viele Kratzer – am besten eine Aufnahme mit vielen lauten, wechselnden Tönen und Bässen (z B. Rock'n'Roll!)
- Klebeband
- Ein Tisch oder eine andere ebene, glatte, harte Oberfläche
- Eine zweite Person

Vorbereitung
Plattenteller herstellen:
- Stecke den Bleistift durch das Mittelloch der Schallplatte, sodass die Spitze einige Zentimeter aus der anderen Seite herausragt. Richte den Bleistift senkrecht zur Schallplatte aus. Die Schallplatte liegt also waagerecht und der Bleistift steht senkrecht, wobei die Spitze des Bleistifts nach unten zum Tisch zeigt.
- Wickle etwas Klebeband direkt unter der Schallplatte um den Bleistift, damit er an seinem Platz bleibt und nicht durch das Loch in der Platte zurückrutscht.
Drehe nun den Bleistift, um zu testen, ob das Ganze funktioniert. Die Schallplatte sollte sich mitdrehen. Ansonsten musst du etwas mehr Klebeband um den Bleistift wickeln.
Tonarm und Schalltrichter herstellen:
- Rolle das Blatt Papier diagonal zu einem Trichter auf. Achte darauf, dass die Spitze möglichst geschlossen ist.
- Fixiere den Papiertrichter mit Klebeband.
- Steche die Nadel etwa 1,25 cm von der Spitze des Trichters entfernt in einem Winkel von etwa 45 Grad durch beide Seiten des Trichters, sodass sie auf der anderen Seite aus der Trichterspitze herausragt (siehe Foto). Falls nötig, kannst du die Nadel mit etwas Klebeband fixieren.

Was tun und beobachten?
Jetzt arbeitet ihr am besten zu zweit: Eine Person dreht den Plattenteller, die andere hält den Schalltrichter.
Um den Plattenspieler aufzubauen, stelle die Anordnung aus Bleistift und Schallplatte wie einen Kreisel mit der Spitze nach unten auf eine Tischplatte (der Bleistift dient als Achse des Kreisels). Achte darauf, dass die Schallplatte möglichst waagerecht bleibt. Drehe den Bleistift vorsichtig im Uhrzeigersinn. Versuche, die Schallplatte mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute zu drehen – viel Glück!
Um den Tonarm aufzusetzen, fasse den Trichter am breiten Ende. Führe das spitze Ende des Trichters (mit der Nadel nach unten) vorsichtig an die Schallplatte heran. Richte den Trichter so aus, dass die Nadel parallel zur Rille und der Schalltrichter tangential zur Schallplatte steht. (Um einen gleichmässigen Klang zu erzeugen, muss die Nadel gut in der Rille laufen, während sich die Schallplatte unter ihr dreht. Zum Vergrössern auf das Bild unten klicken.)
Wenn ihr beide bereit seid, senke die Nadel langsam ab, sodass sie in einer Rille der sich drehenden Schallplatte ruht. Halte den Trichter nur oben fest und lass die Nadel das Gewicht des Schalltrichters tragen, sodass sie sich mit der sich drehenden Schallplatte bewegt.
Hört ihr, was aus dem offenen Ende des Schalltrichters kommt? Das sollte Musik in euren Ohren sein!
Was passiert da?
Die Schallplatte hat Rillen, das kannst du mit blossem Auge sehen. Jede einzelne Rille ist aber auch nicht glatt, sondern hat mikroskopisch kleine Unebenheiten, die der aufgezeichneten Musik entsprechen.
Wenn sich die Schallplatte dreht, bewegt sich die Nadelspitze in der Rille über diese Unebenheiten, wodurch die Nadel auf und ab schwingt. Diese Schwingungen übertragen sich auf den Trichter, der nun ebenfalls vibriert. Das vibrierende Papier versetzt die Luft in Schwingungen und erzeugt dadurch Schallwellen, die wir hören können.