Heisser Haufen selbstgemacht
Beim Exponat "Heisser Haufen" kann man die Wärme spüren, die ein Komposthaufen erzeugt. Mit dieser Anleitung kannst du das Experiment in kleiner nachbauen.

Werkzeuge und Materialien
- Styroporbox mit Deckel, mindestens 15 bis 30 cm Innenmasse
- ausreichend Kompost, um die Styroporbox zur Hälfte zu füllen, möglichst von einem aktiven Komposthaufen
- gleiche Menge Kaffeesatz wie Kompost
- Wasser
- Grosser Löffel
- Tablett mit Rand, gross genug, um die Box darauf zu stellen
- Thermometer
- Optional: andere Arten von Erde oder Sand, Papierschnitzel, Essensreste, Schnellkochtopf, Zucker

Vorbereitung
- Fülle die Box zu gleichen Teilen mit Kompost und Kaffeesatz, bis sie etwa zu zwei Dritteln gefüllt ist.
- Gib Wasser hinzu und rühre die Mischung mit einem Löffel um, bis sie sich feucht anfühlt – aber nicht so feucht, dass Wasser austritt, wenn du einen Klumpen in der Hand zusammendrückst.
- Stecke das Thermometer tief in die Mischung und notiere die Anfangstemperatur. (Wenn du ein Fühlerthermometer hast, kannst du es für die Dauer des Versuchs stecken lassen.)
- Setze den Deckel auf die Box, stelle die Box auf das Tablett und lass das Ganze 24 Stunden ungestört stehen.
Was tun und beobachten?
Nimm nach ca. 24 Stunden den Deckel von der Kühlbox ab und fühle das Kompost-Kaffee-Gemisch mit der Hand. Was fällt dir auf? Messe die Temperatur der Mischung und vergleiche sie mit der Umgebungstemperatur (Raumtemperatur) und der protokollierten Ausgangstemperatur.
Überprüfe und notiere die Temperatur der Mischung eine Woche lang täglich. Was stellst du fest?
Wenn du bemerkst, dass die Temperatur im Laufe der Woche sinkt, rühre die Mischung gut durch, um sie zu belüften, und setze den Deckel wieder auf. Messe nach weiteren 24 Stunden die Temperatur erneut.
Was passiert da?
Kompost ist reich an Organismen (Bakterien, Pilze, Würmer und andere wirbellose Tiere), die die komplexen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen in abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffen abbauen oder zersetzen. Bei diesem Zersetzungsprozess wird Energie freigesetzt, die zum Teil von den Zersetzern genutzt und zum Teil in Form von Wärme freigesetzt wird.
Kaffeesatz ist ein hervorragendes Futter für Zersetzer. Wenn man also Kompost mit Kaffeesatz mischt, bietet man den Mikroorganismen im Kompost Nahrung. Mit der Zeit sollte die Temperatur der Kompost-Kaffeesatz-Mischung ansteigen, was man mit der Hand fühlen kann.
Irgendwann wird der Mini-Komposthaufen abkühlen, weil die Mikroorganismen keine Nahrung, kein Wasser und keinen Sauerstoff mehr haben. Ihr könnt versuchen, ihn wiederzubeleben, indem ihr mehr Kaffeesatz als Nahrung hinzufügt, ihn befeuchtet, wenn er trocken ist, und ihn durchmischt, um Sauerstoff einzutragen.
Dein kleiner Komposthaufen sollte nicht stinken. Wenn er jedoch anfängt zu riechen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um anaerobe Atmung, die von Mikroorganismen durchgeführt wird, die keinen Sauerstoff benötigen. Diese Mikroorganismen sind genauso schädlich wie sie riechen, deshalb sollte man einen stinkenden Misthaufen sofort entsorgen.